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Rettungswesten und Schwimmhilfen für Kinder

Rettungsweste, Schwimmweste bzw. Schwimmhilfe – wo genau liegt da eigentlich der Unterschied?
Wer schon mal eine Kreuzfahrt gemacht hat, dem sind Rettungswesten ein Begriff: Direkt zum Auftakt einer Kreuzfahrt muss jeder Passagier an der Seenotrettungsübung teilnehmen. Die Abläufe im Ernstfall werden erklärt und jeder Reisende kennt am Ende der Übung den kürzesten Fluchtweg.

Eine Rettungsweste soll uns auf offener See über Wasser halten. Man kann damit eingeschränkte Schwimmbewegungen machen, aber in erster Linie hält die Rettungsweste den Kopf auch für längere Zeit über Wasser. Sie sind aus festem Material gefertigt, blasen sich bei Wasserkontakt häufig automatisch auf und haben eine Auftriebskraft von mindestens 150 N (Newton).
Außerdem wird der Träger einer Rettungsweste an der Wasseroberfläche immer auf den Rücken gedreht werden, damit auch eine bewusstlose Person nicht Gefahr läuft zu ertrinken.

Eine Schwimmweste hingegen besteht hauptsächlich aus Schaumstoff und hat nur einen Auftrieb von ca. 50 – 100 N. Man kann mit einer Schwimmweste durchaus schwimmen und sich damit ans Ufer retten, sollte man über Bord gegangen sein, aber man wird davon nicht stundenlang über Wasser gehalten.

Wer schon mal eine Kanutour oder Rafting gemacht hat, dem wurde dort sicherlich eine Schwimmweste ausgehändigt. Sie behindert nicht in der Bewegung und lässt sich einfach und relativ schnell überziehen.

Last but not least sind da noch die Schwimmhilfen für Kinder. In erster Linie unterstützt eine Schwimmhilfe den Prozess der Wassergewöhnung. Schwimmflügel und Schwimmwesten sind reine Hilfsmittel und geben lediglich genug Auftrieb, um ein Kind im Wasser an der Oberfläche zu halten. Man darf ein Kind damit aber nie unbeaufsichtigt lassen!

Das ist zu beachten
Vor dem Kauf solltest du dir also klarmachen, welchen Zweck die Schwimmweste für Kinder erfüllen soll. Plant ihr einen ersten Familienurlaub mit Baby oder Kleinkind am Meer? Steht ein Kurztrip zu einem See an, inklusive Wasserski und Windsurfen? Oder ist eine Tour auf dem Mittelmeer im Ruderboot oder sogar auf einer Segeljacht in Vorbereitung?

Zu beachten beim Kauf einer Rettungsweste:

  • es gibt automatische, aber auch manuelle Westen – bei Wasserkontakt bläst erstere sich sofort auf, bei der manuellen Variante muss ein Mechanismus gelöst werden, um sie zu aktivieren
  • je nach Gewässer (Binnensee, Stillgewässer, Sportschifffahrt, Hochsee) sollte die Weste den richtigen Auftrieb haben (50 N – 275 N)
  • Sicherheitsgurte sowie verstellbare Verschlüsse für optimale Anpassung sind zu empfehlen
  • Mundventil und Signalpfeife sollten zudem vorhanden sein
  • SOLAS-Leuchten sind vor allem bei Nachtausfahrten notwendig
  • Das Obermaterial sollte aus hellem, grellen Stoff bestehen und mit Reflektionsstreifen versehen sein

Merkmale einer Schwimmhilfe:

  • eine Schwimmweste hält den Oberkörper über Wasser und stützt ihn, es gibt spezielle Modelle mit Stützkragen
  • Ausschlaggebend ist das aktuelle Gewicht des Kindes sowie das Anwendungsgebiet (Schnorcheln, Kajak, Jetski, Rudern, SUP…)
  • ein zusätzlicher Schrittgurt verhindert unnötiges Verrutschen
  • Schwimmflügel sind reine Lernhilfen und unterstützen nur den Lernprozess
  • Feststoffwesten haben einen Auftrieb bis zu 150 N – ab 15 Kilogramm Körpergewicht
  • Grundsatz: Je 10 kg Körpergewicht sollte die Weste mindestens 8 N Auftrieb haben
  • in Europa wird ein ausreichender Sicherheitsstandard durch die CE-Norm oder ISO-Abnahme dokumentiert
  • die Schwimmweste sollte fest am Körper sitzen, aber nicht zu stramm
  • Für Babys unter 6 Monaten ist eine Schwimmweste nicht geeignet

Die Lebensdauer einer Schwimmweste beträgt etwa 10 Jahre. Man sollte sie trocken aufbewahren, Automatikwesten müssen zudem mindestens alle 2 Jahre gewartet werden. Treten allerdings Materialschäden wie Risse im Stoff, durchgescheuerte Gurte etc. auf, sollte die Weste sofort entsorgt werden.

Vorbeugen
Generell sollten Kinder, egal welche Wasseraktivität ausgeübt wird, immer eine Schwimmweste tragen. Erst im Alter von etwa 4 – 5 Jahren kann sich ein Kind durch Bewegungen selbstständig über Wasser halten. Der Einsatz von Schwimmhilfen ist bis zu diesem Alter sehr zu empfehlen und die farbenfrohen Designs sorgen für zusätzlichen Spaß.
Befindet sich ein Kleinkind in der Nähe von Wasser, ist grundsätzlich das Tragen einer Schwimmweste anzuraten – ein falscher Schritt und der Schreck ist groß.

Die Auswahl an Westen jeder Art ist sehr enorm. Lass dich daher am besten ausgehend beraten und überstürze den Kauf nicht! Es gibt für jede Gewichts- und Altersklasse entsprechende Modelle, und auch der spätere Anwendungsbereich ist ausschlaggebend für die richtige Entscheidung.